Thomas Assinger

FachbereichGermanistik
HauptbetreuerUniv.-Prof. Mag. Dr. Werner Michler
NebenbetreuerClemens Peck
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Thema der DissertationPoesie als Wissenschaft. Literarische und epistemische Kompetenz und Praxis um 1750
 

Abstract

Im 18. Jahrhundert haben die jungen Gelehrten ihren großen Auftritt. Zwischen Lessings Damis und Lenzens Läuffer tummeln sich fortgeschrittene Studenten und frisch graduierte Akademiker in den Texten und auf den Bühnen der deutschen Komödie. Zugleich wird die Gattung des Lustspiels um 1750 zum Praxisfeld einer Generation junger Intellektueller, die als Schriftsteller, Übersetzer, Kritiker, Philologen und Dramaturgen an der Schnittstelle von akademischer Kultur und Theaterbetrieb agieren. Diese literaturgeschichtliche Konstellation wird das Dissertationsprojekt umfassend erschließen und in ihren wissenschaftsgeschichtlichen Relationen kontextualisieren. Daraus wird anschaulich, wie die bislang von der Forschung kaum berücksichtigten Stücke die zeitgenössischen Konflikte um das Erbe und die Zukunft der frühneuzeitlichen Gelehrtenkultur an der Epochenschwelle zur Moderne zur Darstellung bringen. Die Figur des jungen Gelehrten erweist sich dabei als literarischer Kunstgriff, um das genrespezifische Potenzial der Komödie zur praxeologischen und sozialen Reflexion von gelehrten Praktiken, Habitus und Lebensformen in einer Situation hoher kultureller Instabilität, in der sich Wissenschaften und Künste grundlegend neu formieren, zu nützen.