Bob Muilwijk
Abstract
Das Dissertationsprojekt setzt sich zum Ziel, die Gründe für die nach 1989 „radikalisierenden“ Lesarten, vor allem der polnischen Rechte, in Bezug auf die Czesław Miłosz und Zbigniew Herbert aufzuarbeiten. Während beide Dichter in den letzten Jahren der Volksrepublik Polen als monolithisch wahrgenommenen und teilweise auch als solches zur funktionierenden Opposition gerechnet werden, zersplittert ihre Leserschaft – wie auch diese Opposition selbst – in der Dritten Polnischen Republik. Die polnische Rechte lehnt dabei Miłosz konsequent ab, während Herbert zunehmend beschlagnahmt wird. Die Gründe für dieses Phänomen werden in der Wechselwirkung zwischen ihrem lyrischen Schaffen und den Paradigmen der polnischen politischen Landschaft nach 1989 gesucht.