Frederic Luftensteiner
Abstract
Genre-Diskurse sind prägende Bestandteile musikalischer Praxis und Inszenierungspraxis. Das Dissertationsprojekt hat das Ziel Konstruktionsprozesse im Diskurs um das Genre „Folk Music“ und zugehörige Revitalisationsbewegungen aufzuzeigen und zu analysieren. Ausgegangen wird dabei von Eric J. Hobsbawns Konzept der „erfundenen Traditionen“. Derartige „Traditionskonstruktionen“ bilden einen essentiellen Faktor für Identität und Selbstinszenierung. Daten zur Analyse stammen aus ethnographischen Interviews mit Musikern und Online-Diskursen. Es hat sich bei ersten Datenerhebungen gezeigt, dass die Referenz musikalischer Vergangenheit ein zentrales Moment des Folk-Diskurses ist. Das Rekurrieren auf musikalische Vorbilder oder prägende Ereignisse der nationalen oder regionalen Geschichte spiegelte eine Hinwendung zu historischen Instrumenten in einem Authentizitätsdiskurs wieder. Daher soll auch auf dieser Ebene der materiellen Artefakte dem nachgegangen und dafür Instrumentenbauer interviewt werden.