Abstract

(RE-)PRÄSENTATIONEN, STRUKTUREN & PERFORMATIVITÄT

DSP-Kolleg: Gendered Body Politics

In diesem interdisziplinären Doktoratskolleg stellen wir die Frage, wie Politik auf den Körper einwirkt, aber auch umgekehrt, wie Körper in Machtverhältnisse eingreifen und diese gestalten. Obwohl der Begriff „Körperpolitik“ bereits in den 1970er Jahren aus den Abtreibungsdebatten hervorging, die die politische Dimension von Körperfragen – wie Vergewaltigung, Verhütung, Haar- und Kleidungsstile, Schwangerschaft oder sexuelle Belästigung – hervorhoben, sind geschlechtsspezifische Körperfragen auch heute noch hochgradig politisiert, wie die aktuellen Debatten über Abtreibungsrechte und die #metoo-Kampagne zeigen. Dennoch stehen die Sozialwissenschaften der transformativen Kraft des (menschlichen) Körpers – eine der wichtigsten Instanzen der perfomativen/szenischen Künste – weitgehend agnostisch gegenüber.

Symbofoto von Nathan Defiesta; Unsplash

Das Doktoratskolleg „Gendered Body Politics“ trägt dazu bei, die unsichtbaren Grenzen zwischen den Disziplinen überwinden, indem es die dynamische Sicht auf den Körper der performativen Künste mit dem statischen Körperverständnis der Sozialwissenschaften in Dialog bringt.

Damit öffnet sich ein breites Feld dringender Forschungsfragen, die sich zwischen den Begriffen „der Körper in/von der Politik“ und „die Politik im/vom Körper“ bewegen. Die erste – „der Körper in/von der Politik“ – betrifft die Art und Weise, wie die Politik über Körper denkt und wie sie versucht, sie zu regulieren, zu regieren und zu beherrschen. Letztere – „Politik im/vom Körper“ – bestätigt, wie Politik in und durch Körper stattfindet (z. B. durch mikropolitische körperliche Praktiken oder die Choreographie protestierender Körper). Es ist die Verflechtung dieser beiden Kräfte der Top-down- und Bottom-up-Körperpolitik, in der unsere interdisziplinären Perspektiven angesiedelt sind.

Antworten auf gesellschaftlich relevante Fragen zur Körperpolitik erfordern den interdisziplinären Dialog zwischen verschiedenen Fakultäten der PLUS. Zu diesem Zweck bringt unser DSP Lehrende, Postdocs und DoktorandInnen zusammen, die in den folgenden 10 Disziplinen zu Körperpolitik forschen: Amerikanistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft, Tanzwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik, Germanistik, Politikwissenschaft/Gender Studies, Soziologie, Sportwissenschaft und Kinesiologie, Slawistik und Theologie.

  • Fellows

    Anna Alabd (Theologie)
    Christina Gillinger-Correa Vivar (Tanzwissenschaft)
    Marie-Kathrin Hagn (Kommunikationswissenschaft)
    Antonia Heil (Politikwissenschaft)
    Klaudia Koxha (Politikwissenschaft)
    Anna Mavrikou (Kommunikationswissenschaft)
    Beate Raidel (Erziehungswissenschaft/Germanistik)
    Sophia Reiterer (Kommunikationswissenschaft)
    Iepke Rijcken (Soziologie)
    Raimund Rosarius (Tanzwissenschaft)
    Karin Roth (Erziehungswissenschaft)
    Alvina Saakyan (Politikwissenschaft/Soziologie)
    Mariia Tepliakova (Politikwissenschaft)
    Xuan Wang-Reisinger (Tanzwissenschaft)

  • Faculty

    Univ. Prof. Dr. Zoe Lefkofridi (DSP Leitung, Politikwissenschaft)
    Univ. Prof. Dr. Nicole Haitzinger (DSP Co-Leitung, Tanzwissenschaft)
    Univ. Prof. Dr. Angelika Walser (DSP Co-Leitung, Theologie)
    Dr. Vera Beloshitzkaya (Politikwissenschaft)
    Univ. Prof. Dr. Birgit Bütow (Erziehungswissenschaft)
    Assoz. Prof. Dr. Uta Degner (Germanistik)
    Assoz. Prof. Dr. Minas Dimitriou (Sportwissenschaft)
    Assoz. Prof. Dr. Ricarda Drüeke (Kommunikationswissenschaft)
    Univ. Prof. Dr. Eva Hausbacher (Slawistik)
    Dr. Dzeneta Karabegovic (Soziologie)
    Univ. Prof. Dr. Ralph Poole (Amerikanistik)
    Dr. Lena Ramstetter (Politikwissenschaft)
    Mag. Nikolina Sokic (Politikwissenschaft)
    Univ. Prof. Dr. Kyoko Shinozaki (Soziologie)
    Dr. Nadine Zwiener-Collins (Politikwissenschaft)

  • DSP Board of Experts

    Prof. Dr. Liza Mügge, University of Amsterdam, Political Science (EU)
    Prof. Dr. Susana Paasonen, University of Turku, Media Studies (EU)
    Prof. Dr. Alexandra Kolb, Roehampton University, Dance & Politics (UK)
    Prof. Dr. Andrew Gorman-Murray, Western Sydney University, Geography, Tourism & Planing (Australia)
    Prof. Dr. Susanne Maurer, Marburg University, Education Science (EU)
    Prof. Dr. Anne Koch, Catholic University (KTU) Linz, Religious Studies, (EU)
    Prof. Dr. Mira Sievers, Humbolt University (HU) Berlin, Islamic Studies (EU)
    Prof. Dr. Sylvia Mieszkowski, Universität Wien, English Studies (EU)

  • Erfolgreich abgeschlossene Dissertationsprojekte

    2024

    Marcel Kieslich: Die agentielle Performativität digitaler Technologien innerhalb einer Ästhetik der Unbestimmtheit [2024]

    2023

    Marlen Mairhofer: In Austausch begriffen. Ökonomien der Differenz bei Marlen Haushofer, Ingeborg Bachmann und Hélène Cixous [2023] [Erika-Weinzierl-Preis 2023]

    Johanna Hörmann: Gespaltene Ver-Körperung: Die Fortwirkung des Satyrs als performative Figuration in den szenischen Künsten [2023] 

    Gwendolin Lehnerer: Curatorial Research – Transdisziplinäre Wissenskuratierung im Dispositiv des Theaters [2023]

    Valentin Meneau: The Genealogy of Female Hypersexualization in Latin American Competitive Dancing [2023] [Gabriele-Possanner-Preis 2023; Erika-Weinzierl-Preis 2023]


Fotos: © Nathan Defiesta; Unsplash