Die Umwelt-Biophysik an der Universität Salzburg ist sehr stark interdisziplinär ausgerichtet. Sie hat ursprünglich mit Radonforschung begonnen, die 1972 mit der Besetzung des Lehrstuhls für Physik ihren Ausgangspunkt nahm. Gegenstand der Forschungstätigkeit waren zunächst Radonmeßtechnik, strahlenbiophysikalische Fragestellungen und insbesondere die Entwicklung eines Lungenmodells für die Deposition von Radonzerfallsprodukten, woraus sich eine starke inhaltliche Anknüpfung an die Aerosolphysik entwickelte.
Durch den verheerenden Super-GAU im Kernkraftwerk Tschernobyl erweiterte sich das Betätigungsfeld situationsbedingt in Richtung Umweltradioaktivitätsforschung und Radioökologie, nachdem die meßtechnische Ausrüstung und das know-how bereits vorhanden waren.
Zur Zeit besteht unser großes interdisziplinäres Team aus zwei Untereinheiten:
- Umweltradioaktivität, Radonforschung und Aerosolphysik.
Diese Gruppe befaßt sich mit dem Verhalten von Radionukliden in der Umwelt und langzeitabhängigen Transfer- und Anreichungsprozessen. Im Rahmen dieser Tätigkeit und dieser Forschungsaktivitäen exisitert eine Kooperation mit dem Land Salzburg zum Betrieb des Radiologischen Meßlabors des Landes Salzburg (RMLS). Das RMLS erfüllt ein breites Spektrum von Aufgaben in Kooperation mit der Landesregurung Salzburg, zum Beispiel: Radioaktivitätsmessungen von Umwelt- und Lebensmittelproben, Training von Experten zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit für den radiologischen Notall, Implementierung von einschlägigen nationalen und internationalen Forschungsprojekten in Zusammenarbeit mit anderen Regierungseinrichtungen.
Wir interessieren uns auch in besonderem Maße für das Verhalten von Radon und Radonzerfallsprodukten auf der menschlichen Haut und im Lungengewebe. Die Gruppe hat Erfahrung in der Messung, Modellierung und Dosimetrie von Aerosolen.