Molekulare Krebsforschung
Onkogene Signalübertragung und das Immun-Mikromilieu des Tumors
Trotz erheblicher Fortschritte in der Krebsbekämpfung, werden bösartige Erkrankungen zu einer globalen Pandemie. Im Jahr 2012 wurden mehr als 14 Millionen neue Fälle diagnostiziert, weltweit starben etwa 8 Millionen Menschen an Krebs. Die globale Krebsbelastung wird bis 2030 voraussichtlich zu mehr als 21 Millionen neuen Fällen und 13 Millionen Todesfällen pro Jahr führen. Auch die sozioökonomischen Auswirkungen von Krebs sind alarmierend. Frühzeitiger Tod und körperliche Einschränkungen verursachen jährliche wirtschaftliche Verluste von rund 1 Billion US-Dollar. Die Entwicklung innovativer und effizienter Therapien ist somit eine der größten Herausforderungen für die biomedizinische Forschung des 21. Jahrhunderts.
Das Verständnis der komplexen molekularen und genetischen Netzwerke, die Krebswachstum, Metastasierung und Arzneimittelresistenz regulieren, ist der Schlüssel zur Entwicklung verbesserter Therapien. Der Fokus der Forschungen der AG Aberger liegt auf onkogenen Signalwegen wie dem Hedgehog/GLI-Signal, ihrem Zusammenspiel in tumorinitiierenden metastasierenden Krebsstammzellen (CSC) und ihrer Rolle bei der Unterdrückung der antitumoralen Reaktion des Immunsystems (siehe Abb. 1). Die Bekämpfung von Krebs durch gezielte und rationale Kombinationsbehandlungen einschließlich Immuntherapieansätze, bildet ebenfalls einen Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten.
Abbildung 1: Krebs(stamm)zellen, Hedgehog/GLI-Signalübertragung und die Mikroumgebung des Tumors. Ein reger Signalaustausch zwischen Krebszellen, seltenen tumorinitiierenden Krebsstammzellen (CSC) und der Mikroumgebung treibt das Krebswachstum und die Metastasierung voran. Das Verständnis der molekularen Grundlagen dieser molekularen Kommunikationsprozesse wird neue Möglichkeiten für innovative Therapien eröffnen, die auf rationalen multimodalen Kombinationsbehandlungen beruhen. Referenzen: 1) Grund-Groeschke et al., Mol. Oncol, 2020.2) Elmer et al., bioRxiv, 2022.3) Gruber et al., Int. J. Cancer , 2018.4) Peer et al., Cancers, 2021.5) Eberl et al., EMBO Mol. Med., 2012.6) Krenn and Aberger, Blood, 2023 (created with Biorender.com).
Forschungsnetzwerkaktivitäten:Die Aberger-Gruppe gründete gemeinsam mit dem Salzburger Krebsforschungsinstitut an den Universitätskliniken Salzburg (SALK/PMU) den „Cancer Cluster Salzburg“ (CCS). ein Forschungsnetzwerk von 20 Expertengruppen in der Grundlagen-, translationalen und klinischen Krebsforschung, um neue krebsfördernde Mechanismen zu erforschen und innovative Behandlungen mit verbesserter therapeutischer Wirksamkeit zu entwickeln (Details siehe: www.cancerclauster-salzburg.at) Die Aberger-Gruppe ist Mitglied des vom FWF geförderten internationalen PhD-Programms „Immunity in Cancer and Allergy„, Mitglied des Doktoratskollegs PLUS „Biomolecules in Health and Disease“ und Mitglied des „Allergy-Cancer-BioNano Research Centre“ der Universität Salzburg (siehe www. cancercluster-salzburg.at).