Künstlerischer Werkbegriff
Im Rahmen dieser Forschungsachse wird das Phänomen untersucht, dass literarische, bildnerische, musikalische Werke die Spuren des Materials zeigen, das ihnen einverleibt, in sie verwandelt wurde, und dies nicht erst, seit es im Zeichen der Postmoderne Werke gibt, die diese Spuren ostentativ herzeigen. Das IRCM wird gegen die gängige Reduktion des Intertextualitätsbegriffs auf die Relationen zwischen Hypotext und Hypertext (Genette) die Vorstellung einer grundsätzlich polyphonen Textualität (Bachtin, Kristeva) wiederbeleben und die Hybridität von Texten, Bildern, Kompositionen im intermedialen Vergleich untersuchen. Das Besondere dieses Ansatzes besteht darin, dass er den in verschiedenen Epochen postulierten einheitlichen Werkbegriff als Konstrukt behandelt und im Gegenzug einen hybriden Werkbegriff produktions- wie rezeptionsseitig auf die künstlerische Praxis gründet.