Rezeption als Metamorphose
Der Begriff der Metamorphose lässt sich, in einem übertragenen Sinn, als Metapher auf Phänomene der Transformation im Zuge der künstlerischen Rezeption von Motiven, Themen, Stoffen und Mythen (darunter wiederum ´Metamorphosen´) einsetzen. Das IRCM markiert in diesem nahezu unüberschaubaren Anwendungsbereich insofern einen eigenen Ansatz, als es sich auf den Aspekt der Hybridität künstlerischer Rezeption konzentriert: Es geht darum, das Substrat der Verwandlung, also die fortdauernde Form oder Struktur, das Motiv oder das Thema, als das Andere und Fremde im neuen Werk kenntlich zu machen (siehe 5. Künstlerischer Werkbegriff). Die notwendige thematische Beschränkung könnte darin bestehen, dass im Sinne der Homologie zur zweiten Forschungsachse (Körpertransformationen) die Metamorphose (mythologischer) Personen (Narziss, Daphne, Pan und Syrinx usw.) fokussiert wird.