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Der lange Schatten der Kinder- und Jugendhilfe: Zur Aufarbeitung der Fremdunterbringung im deutschsprachigen Raum
Wer die Vergangenheit nicht kennt, läuft Gefahr, sie wiederholen zu müssen. Damit sich dies in sozialpädagogischen Hilfen nicht bewahrheitet, schaut unser Fachtag auf die schmerzhafte Geschichte von Gewalt und Unterdrückung in der Heimerziehung sowie deren Folgen.
Der Blick zu den deutschsprachigen Nachbarnzeigt: bei aller Unterschiedlichkeit war derproblematische Umgang mit Schutzbefohlenen in öffentlicher Verantwortung von ganz ähnlichen Mechanismen und Bildern geprägt. Das hat zu Diskriminierungen und Verletzungen geführt, die viele Betroffene bis heute spüren. Und dieses Erbewirkt auch in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe fort.
Die Sozialpädagogik an der Universität Salzburg trägt hierzu neuere Forschungserkenntnisse zusammen. Ziel ist es, „Licht ins Dunkel“ zu bringen. Wir wollen Praxis, Fachpolitik, Forschung und Studierende dafür gewinnen, sich verstärkt mit der Geschichte und Gegenwart von Fremdunterbringung in der Kinder- und Jugendhilfeauseinanderzusetzen.
Vorträge:

  • Josef Scheipl (Graz): Österreichs Heimskandale und deren (pädagogische)Bearbeitung
  • Manfred Kappeler (Berlin): Was nicht erreicht wurde. Ein kritisches Resümee von Praktiken und Resultaten der „Aufarbeitung“ von Heimerziehung in Deutschland
  • Thomas Huonker (Zürich): Brüche, Kontinuitäten, Tonalitäten. Aspekte der Thematisierung fürsorgerischer Zwangsmaßnahmen in der Schweiz
  • Karin Roth (Salzburg): Beratungspraxis an der Ombudstelle der Diözese Salzburg für Opfer körperlicher, psychischer und/oder sexueller Gewalt in Einrichtungen der katholischen Kirche
  • Manfred May (Benshausen/Thüringen): Die erstickten Stimmen – eine Suche