Studierende & ihre Nebenjobs


Studierende und ihre Nebenjobs

Viele Student:innen arbeiten neben ihrem Studium zusätzlich in verschiedenen Nebenjobs. Doch Uni-Leben und Arbeitswelt unter einen Hut zu bekommen, ist manchmal gar nicht so einfach. Wie die Kombination von beidem aber trotzdem möglich ist, erfährt ihr heute in diesem Blogbeitrag.

Im Gespräch erzählen drei Studierende von ihren Tätigkeiten und Erfahrungen, die sie bereits gesammelt haben. Sarah, Max und Linda studieren an der Paris Lodron Universität Salzburg und haben jeweils sehr unterschiedliche Studijobs gefunden.

Sarah, 20 Jahre, studiert Kommunikationswissenschaften im dritten Semester

Die Studentin war auf der Suche nach einem Marketing-Job in der Tourismusbranche und wurde fündig. Jetzt macht sie neben ihrem Studium ihr Praktikum bei JUFA Hotels im Online Marketing. „Ich habe das Unternehmen schon länger gekannt und deren Konzept sehr cool gefunden, weshalb ich mich dort beworben habe.“ In der Woche arbeitet sie 15 Stunden, die sie sich flexibel einteilen kann. An ihrem Praktikum schätzt Sarah besonders die Vielfältigkeit, die sie ausleben kann. „Ich wollte schon immer etwas Kreatives machen und bei meinem Praktikum wird mir viel Freiheit diesbezüglich gegeben. Ich kann einfach alles ausprobieren und in viele Bereiche des Marketings schnuppern, um zu sehen, wo meine Stärken liegen.“

Jeder Arbeitstag ist anders und abwechslungsreich. Nachdem Sarah ihre Aufgaben mit ihrer Chefin besprochen hat, beginnt sie mit ihren Projekten. „Unter anderem erstelle ich Werbevideos oder designe ein Sujet.“ Sarahs Praktikum und die damit verbundenen, in der Praxis auszuführenden Aufgaben passen perfekt zu ihrem Studium. „Ich erkenne viele gelernte Theorien, die ich in der Uni gelernt habe, in der Praxis wieder. Medienrecht zum Beispiel begegnet einem im Marketing recht häufig. Ich muss mir zum Beispiel öfters Gedanken machen, welche Inhalte ich rechtlich verwenden darf.“

Um Studium und Nebenjob gut koordinieren zu können, setzt die Kowi-Studentin auf gute Selbsteinschätzung und Zeitplanung. „Meiner Meinung nach ist es wichtig sich selbst gut einschätzen zu können, wie viele Kurse, wie viele Stunden an Arbeit man schafft und wo die eigenen Grenzen liegen. Natürlich ist Zeitmanagement wichtig. Mit Hilfe eines Wochenplans mit genauer Einteilung, wieviel Zeit für die Uni und wieviel für die Arbeit kalkuliert ist, ist ein Nebenjob oder Praktikum parallel zum Studium mit Sicherheit schaffbar.“

Max, 28 Jahre, studiert Biologie im Bachelor

Der Student arbeitet zusätzlich als Museumspädagoge im Haus der Natur. Je nachdem für wie viele Führungen er sich einträgt, arbeitet er ungefähr 10 Stunden im Monat. Für Max ist der Nebenjob im Museum die optimale Ergänzung zu seinem Studium. „Das Besondere an meinem Job ist, dass ich ihn mit meinem Studium vereinen kann. Das Wissen vom Studium nutze ich für meine Führungen. Ich lerne im Haus der Natur immer wieder Neues dazu und dieses neue Wissen kann ich dann wieder für mein Studium nutzen. Außerdem macht es Spaß Wissen zu vermitteln und das ein oder andere Staunen der Gruppe zu erleben, wenn sie etwas Neues erfahren haben.“

Von Kindergeburtstagen bis hin zu Führungen mit den unterschiedlichsten Themen, Max ist immer mit voller Motivation dabei. „Abhängig davon muss ich vor meinen Terminen meine Materialen vorbereiten, wie zum Beispiel das Verstecken von Fossilien in der Saurierhalle für einen Kindergeburtstag, oder das Vorbereiten eines Raumes für ein spezielles Programm.“

Da es in seinem Job, welchen er über eine Aussendung gefunden hat, keine festen Arbeitszeiten gibt, kann Max sein Studium und seinen Nebenjob gut miteinander vereinbaren. „Man meldet sich im Vormonat für die gewünschten Termine an und kann somit Überschneidungen mit dem Studium vermeiden.“ Für Max ist immer wieder ein tolle Erfahrung, Besucher:innen durch das Museum zu führen. „Mein Tipp: Ergreift die Chance, wenn sich euch solch ein Job anbietet und seid nicht ängstlich neue Dinge auszuprobieren. Ich konnte mir damals auch noch nicht vorstellen, dass ich eine Gruppe mit mehr als 20 Leuten durch ein Museum führe und ihnen dabei Ausstellungsobjekte zeige.“

Linda, 21 Jahre, studiert im fünften Semester Philosophie, Politik, Ökonomie

Die Studentin finanziert sich ihr Studium durch zwei Nebenjobs: Sie gibt Nachhilfe über ein Nachhilfeinstitut und arbeitet samstags für 10 Stunden bei Thalia. Lindas Jobs sind sehr unterschiedlich, jedoch hat sie an jedem Arbeitstag viel Kontakt mit anderen Menschen. Jeder Nebenjob hat seine Vor- und Nachteile, aber für Linda ist es wichtig, dass sie Menschen im Nachhilfejob auch wirklich helfen kann. „Mir ist es wichtig den Kindern vor Prüfungen den Stress zu nehmen. An meinem Samstag-Job mag ich besonders, dass ich mit Büchern arbeiten kann, auch wenn die Kund:innen teilweise anstrengend sind.“

Sobald Linda eine Anfrage von ihrem Nachhilfeinstitut bekommt, bereitet sie sich auf die Defizite des jeweiligen Schülers oder Schülerin vor. „Ich lese mir durch wo die Schwächen des Schülers/ der Schülerin liegen, bereite Aufgaben vor und gehe diese dann mit ihm/ihr durch. Bei Bedarf suche ich dann noch nach weiteres Übungsmaterial.“

Vorbereitung ist alles, auch bei Lindas Nebenjob beim Thalia. Vor dem Aufsperren der Buchhandlung, bereitet sie die Kassa vor und kontrolliert, ob alle notwendigen Vorkehrungen für den Verkauf getroffen wurden. Vorrangig besteht ihre Arbeit an der Bedienung von Kund:innen. Doch Studium, zwei Nebenjobs und Privatleben unter einen Hut zu bringen, ist auch für Linda eine schwere Aufgabe. „Ich habe zwei Semester lang Teilzeit neben meinem Vollzeit-Studium gearbeitet und habe gemerkt, dass mir alles zu viel wurde. Ich hatte keine Lust mehr auf die Uni, Arbeit und meine Freunde.“ Linda ist der Ausgleich zu ihren Arbeits- und Univerpflichtungen wichtig und teilt sich deswegen ihre Zeiten dafür konsequent ein. „Man sollte seine Studienzeit zumindest ein bisschen genießen können. Falls man beschließt neben dem Studium arbeiten zu gehen, sollte man seine Zeit gut managen können und sich dessen bewusst sein, dass der Sonntag großteils dafür genutzt werden muss zu lernen, da der Samstag aufgrund des Nebenjobs wegfällt.“

Wie ihr seht ist es nicht immer einfach einen Job neben dem Studium zu haben, aber manche Studierende sind darauf angewiesen. Wichtig ist, dass man neben dem dazuverdienten Geld auch Spaß an seiner Tätigkeit hat und trotzdem noch genug Zeit für sein Studium und für seine Freizeit hat.

Eure Alica

Photo Credits:
Titelbild: Hivan Arvizu on  Unsplash
Beitragsbilder: Alica Diem