Nebenjobs in der Krise: zwei Studentinnen der PLUS berichten von ihren Erlebnissen
Wie wir alle in den vergangenen Monaten mitbekommen haben, macht die Corona-Pandemie vor niemandem Halt. Das bekommen unter anderem auch Studierende zu spüren. Neben der oft mühsamen Umstellung auf Online Learning haben viele von ihnen nicht nur Schwierigkeiten dabei, einen Job zu finden, sondern durch die Corona-Pandemie haben sogar einige Studierende ihre Nebenjobs verloren. Das bedeutet für viele auch finanzielle Schwierigkeiten.
In diesem Blogartikel berichten zwei Studentinnen der PLUS, wie es ihnen während der Pandemie mit ihren Nebenjobs und Praktika ergangen ist.
Sarah erzählt von ihrem Corona-bedingten Jobverlust
Sarah M. studiert Molekulare Biowissenschaften an der Universität Salzburg. Ihr wurde nicht nur ihr Nebenjob im Mai 2020 gekündigt, sondern auch ihr Praktikum im Sommer des selben Jahres. Vor der Corona-Krise arbeitete sie 15 Stunden pro Woche in einem Kino in Oberösterreich. Zu Beginn der Pandemie wurde ihre Arbeitszeit auf zehn Wochenstunden heruntergesetzt, wenig später auf drei Wochenstunden, da geringfügig beschäftigte Angestellte nicht in Kurzarbeit gehen konnten. Im Mai des Vorjahres wurde sie schließlich gekündigt.
Ähnlich erging es ihr bei ihrem Praktikum bei einem Getränkehersteller. Dort wäre sie im Sommer 2020 sechs Wochen lang angestellt gewesen – wenn nicht Corona dazwischengekommen wäre. Aufgrund der geringen Auftragslage im Getränkebereich wurde sie bereits nach zwei Wochen entlassen. „Das macht mich immer noch sauer“, erzählt sie.
Das Praktikum war dann dafür gedacht, dass wieder Geld reinkommt. Damit wollte ich meine gesamten Jahresausgaben decken.
Für Sarah stellt die Situation – wie für viele andere Studierende – eine finanzielle Belastung dar. Sie bekommt keine Studienbeihilfe, muss aber trotzdem ihre Ausgaben bezahlen. „Beim Kino habe ich nicht viel bekommen, aber es hat gereicht“, sagt Sarah. Die Kündigung hat ihr aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Das Praktikum war dann dafür gedacht, dass wieder Geld reinkommt. Damit wollte ich meine gesamten Jahresausgaben decken.“
Pandemie belastet ein Drittel der Studierenden finanziell
Sarah ist aber nicht die einzige, die aufgrund der Corona-Pandemie finanzielle Schwierigkeiten hat. Das bestätigt eine Studie, die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Auftrag gegeben wurde.
Natalie berichtet vom Auftragseinbruch als Fotografin
Auch Nathalie H., Kommunikationswissenschaftsstudentin an der Universität Salzburg, wurde aufgrund der Corona-Pandemie in ihrem Nebenjob eingeschränkt. Sie ist selbstständige Fotografin in Salzburg. Durch die Lockdowns konnte sie phasenweise nicht mehr arbeiten. Auch Outdoor-Fotoshootings durfte sie nicht durchführen – so wie auch im aktuellen vierten Lockdown. Einen Teil ihrer Einnahmen verdient Nathalie durch Hochzeits- und Eventfotografie. „Diese wurden oft abgesagt oder teilweise bis zu fünf Mal verschoben“, erzählt sie. Dadurch fällt für sie sämtlicher Umsatz weg. „Außer für Gutscheine, aber das macht nur einen geringen Teil meines Verdienstes aus.“
Die Corona Krise hat bei vielen nicht nur mental Spuren hinterlassen, sondern teils auch tiefe Löcher in das Studi-Geldbörserl gerissen. Trotz aller Sorgen und finanziellen Ängste sehen die meisten Studis trotzdem noch positiv in die Zukunft. Um in der weiterbestehenden Krise nicht komplett die Nerven zu verlieren, ist Optimismus der beste Weg!
PS: Checkt doch auch gerne mal die Website des Bundesministeriums für Finanzen (Stand 29.11.2021) aus und informiert euch über potenzielle Finanzzuschüsse, die euch gewährt werden können. Besonders für Studis, die aufgrund der Pandemie ihren Job verloren haben, könnten relevante Förderungen dabei sein.
Eure Iris
Photo Credits:
Titelbild: Elisa Ventur on Unsplash