Creative Commons – Lizenzen für freie Wissenschaftskommunikation


Schreibtisch von oben

Freier Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen – Open Access – wird immer selbstverständlicher. Besonders profitieren dabei Bereiche, in denen der Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse oft durch Bezahlschranken erschwert wurde: Gesellschaft, Öffentlichkeit, Wissenschaftsjournalisten, Medien und Unternehmen.

Wissenstransfer von der Wissenschaft auf breite Gesellschaftsschichten wird ausgebremst, wenn kein Zugriff auf die Ergebnisse besteht. Unter Begriffen wie zum Beispiel Open Science, Open Access oder Open Educational Resources hat sich deshalb in den letzten Jahren eine neue Kultur des Teilens entwickelt.

„Einfach ins Netz stellen“ ist aber weder für Autor*innen noch für Leser*innen sinnvoll

Forscher*innen wollen sicherstellen, dass sie Anerkennung für ihre Arbeit erhalten sowie ihre Rechte als Autor*innen geschützt sind. Wer immer die Inhalte von wissenschaftlichen Texten weiterverwenden will – ganz egal, ob Wissenschaftler*in, Student*in oder jemand, der über Forschung berichtet – muss feststellen können, in welcher Form dies gestattet ist. Und das auch noch möglichst einfach, ohne erst aufwändige Recherche betreiben und Autor*innen oder Verlage anschreiben zu müssen.

Und hier kommen die Creative-Commons-Lizenzen ins Spiel

Passende freie Lizenzen stellen sicher, dass Inhalte einfach und urheberrechtskonform geteilt werden können und gleichzeitig die Rechte der Autor*innen geschützt bleiben. Kurz gesagt: Aus einem Modulsystem werden sechs Lizenzen erstellt, die als eine Art Mustervertrag Rechte der Urheber*innen regeln. Pflicht ist immer die Nennung des/der Urheber*in, aber es gibt auch Optionen, Änderungen am Werk oder kommerzielle Nutzung einzuschränken, wenn es für das lizensierte Werk sinnvoll ist.

Zur leichten Nutzung gibt es jede Lizenz in drei Fassungen: eine klar verständliche Zusammenfassung der Bedingungen („human readable“), den Lizenztext („lawyer readable“) und die Metadaten („machine readable“). Es gibt alternative offene Lizenzmodelle, wobei diese oft spezialisiert auf Software oder Datenbanken sind.

CC-Lizenzen haben sich für wissenschaftliche Veröffentlichungen international durchgesetzt

Grund für den Erfolg ist auch die Eignung für alle Formen von wissenschaftlichen Inhalten. Sprich, neben Texten und Bildern sind das zum Beispiel auch (Forschungs-)Daten, Audio- oder Videowerke. Auch die meisten Drittmittelgeber*innen, allen voran der FWF und EU-Fördergeber wie Horizon Europe, haben inzwischen eine Open Access-Policy. Das bedeutet, dass aus diesen Projekten entstandene Publikationen unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht werden. Antragsteller*innen bei diesen Programmen kommen also um das Thema nicht herum.

Infos zum Thema Open Access und Lizenzen – in a nutshell

Wo könnt ihr nachschauen, um schnell und unkompliziert Informationen zu den Lizenzen und der richtigen Anwendung zu finden? Welche Lizenzen gibt es und wann können sie verwendet werden? Wie können sie kombiniert werden – und worauf müsst ihr achten?

Die PLUS entwickelt im Rahmen des Projektes „ Wissenstransferzentrum West“ eine PDF-Reihe, die sich in der aktuellen Ausgabe mit genau diesen Fragen beschäftigt. Der rote Faden für Wissenschaftskommunikation #4 ist eine Koproduktion mit der Universitätsbibliothek Salzburg und stellt Basisinformationen und weiterführende Links zusammen für alle, die sich einen ersten Überblick verschaffen oder tiefer in das Thema eintauchen wollen. Die PDF-Reihe steht euch  HIER KOSTENLOS ZUM ANSEHEN UND DOWNLOAD BEREIT.

Autor*innen: Das Roter-Faden-Team der PLUS
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