Romanistik-Studierende vergaben Literaturpreis
Vier Master-Studierende des Fachbereichs Romanistik haben für das Institut français d‘Autriche an einem besonderen Literaturprojekt teilgenommen. Gemeinsam mit anderen Delegationen österreichischer Universitäten durften sie als Jurymitglieder des „Choix Goncourt de l‘Autriche“ über das beste französische Literaturwerk des Jahres abstimmen.
Es war ein besonderes und aufregendes Gefühl für uns Studierende, als wir uns am 10. Juni nach einem Jahr Fernunterricht am Salzburger Hauptbahnhof zusammenfinden durften. Endlich wieder in Präsenz, und dann auch noch für eine Exkursion nach Wien! Trotz der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen kam bei uns schon bald eine Stimmung wie auf einer Klassenfahrt auf. Aber nicht nur die Exkursion nach Wien, auch das Projekt an sich war eine Riesenchance für uns. Schließlich ist der „Prix Goncourt“, der prestigeträchtigste Preis für französische Literatur, in der Pariser Szene sogar begehrter als der Literaturnobelpreis.
Von Georgien bis nach Uruguay, von Polen bis nach China werden jedes Jahr Ableger dieser Auszeichnung vergeben. Auch Tamara Schatzer, Lara Schnepf, Daniela Zenz und ich durften daher als „Delegation“ der PLUS über eine Vorauswahl an Romanen debattieren. In der französischen Botschaft in Wien kürten wir schließlich den besten französischen Roman des Jahres küren: Den „Choix Goncourt de l’Autriche“.
Umgeben von den wohl frankophilsten Bücherwürmern Österreichs konnten wir unserer Leidenschaft für französischsprachige Literatur endlich Ausdruck verleihen.
Mit Bücherwürmern in der französischen Botschaft
Auf diese Aufgabe wurden wir Studierenden im Rahmen einer begleitenden Lehrveranstaltung von den Dozentinnen Kathrin Ackermann und Petra Brandstötter intensiv vorbereitet. Sogar noch während der Anreise im Railjet tauschten wir letzte Argumente aus und wärmten uns sprachlich für die französische Debatte auf. Wir vier nahmen unsere Rolle sehr ernst, so auch unsere „Delegationsleiterin“ und Romanistikstudentin Daniela Zenz: „Umgeben von den wohl frankophilsten Bücherwürmern Österreichs konnten wir unserer Leidenschaft für französischsprachige Literatur endlich Ausdruck verleihen.“
Und der Preis geht an…
Ein weiteres Highlight war für Daniela der Austausch mit dem Autor Philippe Claudel, der aus erster Hand Einblicke hinter die verschlossenen Türen der Académie Goncourt geben konnte. Nach einer langen und emotionalen Debatte wurde schließlich der Roman L’Anomalie von Hervé Le Tellier (eine deutsche Übersetzung des Romans erscheint am 17. August) von uns Studierenden ausgezeichnet. Dennoch gab es an diesem Tag nur eine Gewinnerin: Die französische Literatur, für die wir uns alle wortgewaltig eingesetzt haben.
Ich hoffe, mein Beitrag zum Choix Goncourt de l’Autriche hat euch gefallen!
Matteo Eichhorn
Photo Credit: Redakteur