Warum du die internationale Geoinformatik-Konferenz an der PLUS nicht verpassen solltest
Wie jedes Jahr findet auch heuer im Juli wieder die GI_Week, organisiert vom IFFB Geoinformatik, in Salzburg statt. Sie ist eine internationale Geoinformatik-Konferenz, die sich durch hochrangige Vortragende, ein buntes Programm und ausgelassenen Stimmung auszeichnet. Unter dem Motto „re-connecting spatially“ verbindet sie auch dieses Jahr wieder zahlreiche kluge Köpfe aus den Bereichen GIScience, Mobility, Urban Planning, Bildung, Digitalisierung, Big Data, Spatial Data Science sowie Umwelt- und Naturschutz. Neben den thematischen Sessions stehen im Laufe dieser Woche Keynotes, Workshops, Posterpräsentationen, eine EXPO sowie zahlreiche Möglichkeiten für den intellektuellen Austausch am Programm. Und du kannst dabei sein!
Dieses Jahr wird ein ganz besonders Jahr für die GI_Week in Salzburg. Zum einen wird sie hybrid stattfinden, was es auch Teilnehmer*innen die nicht in der Stadt sind erlaubt teilzunehmen, zum anderen wird sie neben der AGIT und dem GI_Forum auch die ISDE hosten. Quasi drei Konferenzen in einem, die man gemütlich von Zuhause aus verfolgen kann. (*Das ist ein Bingo*) Warum Konferenzen auch für uns Studierende interessant sind, hast du bestimmt schon im meinem letzten Beitrag gelesen. Warum aber gerade die GI_Week für dich und dein Studium interessant sein könnte, erfährst du in diesem Beitrag. Also, sei dabei, wenn es dieses Jahr wieder heißt: Herzlich Willkommen zur GI_Week, hier in Salzburg!
Die AGIT: Symposium und EXPO für Angewandte Geoinformatik
Die AGIT ist quasi das Urgestein, mit dem alles angefangen hat, welche mittlerweile 33 Jahre alt ist und sich international einen Namen gemacht hat. Gegründet wurde sie im Jahr 1988 am Fachbereich für Geoinformatik Z_GIS. AGIT steht für „Symposium und EXPO für Angewandte Geoinformatik“ und schafft es jedes Jahr wieder hunderte Menschen aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Industrie, aus dem öffentlichen sowie aus dem privaten Sektor zusammenzubringen. Sie ist die deutschsprachige Komponente der GI_Week und richtet sich vor allem an die DACH-Staaten. Es werden Ideen geteilt, Projekte vorgestellt, aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert und man kann jede Menge lernen, sei es in Workshops, bei Posterpräsentationen oder an den Ständen der Ausstellenden.
Mit etwas Glück findet man hier eine (Projekt-)Idee für eine Forschungsarbeit oder auch eine Stelle für ein Praktikum. Besonders spannend sind auch immer die Vorträge der Keynote Speaker*innen. Heuer werden Antje Kunze von Virtual City Systems, Berlin und Pascal Müller von Esri, Zürich dabei sein. Inhaltlich geht es dabei um „3D Web GIS: Bestandsaufnahme & Perspektiven“ sowie „Digitaler Zwilling in der Planung und im Bau“. Also, alle die sich für 3D Visualisierung, Smart Cities, Planung & Infrastruktur und Zukunftsgestaltung interessieren, dürfen sich hier angesprochen fühlen!
Du bist kein Techi? Die CityEngine, welche auch in Filmen wie Game of Thrones oder Blade Runner 2049 für digitale Architektur verwendet wurde, ist das brainchild von Pascal Müller. Antje Kunze ist als Architektin und IT-Spezialistin für Urban Planning und Design für all jene ein Insider-Tipp, denen gesunde, lebenswerte Städte am Herzen liegen. Also, egal ob du ein gesellschafts-/kulturwissenschaftliches, ein technisches oder ein naturwissenschaftliches Studium machst, Zukunftsplanung und Digitalisierung betrifft uns alle und bei diesen Vortragenden kann man definitiv etwas lernen!
Das GI_Forum: ideal für internationalen Austausch
Das GI_Forum ist die englischsprachige Komponente der GI_Week. Sie steht vor allem für den internationalen Austausch und Networking, insbesondere auch für junge Wissenschaftler*innen. Es ist eine tolle Möglichkeit um mit Expert*innen in Kontakt zu treten und einen Einblick in die Welt der Wissenschaft zu erlangen. Das GI_Forum beschäftigt sich vor allem mit den Themen Citizen Science, Geo-social Analytics, Learning and Education with Geomedia, sowie Urban Data Science & Sustainable Cities. Zusätzlich gibt es auch hier Workshops und Poster. Besonders interessant könnte für dich der Young Researchers Corner sein. Dafür wird ein eigener Slot angeboten, in dem angehende Wissenschaftler*innen in einer informellen Atmosphäre auf die Keynote Speaker*innen treffen. Dort kann man mit ihnen über ihre Arbeiten und Forschungen sprechen, sich Inspiration holen oder sich Impulse für die weitere wissenschaftliche Karriere holen.
Dieses Jahr sind als Keynote Speaker*in für das GI_Forum Uwe Schulze von der Universität Frankfurt und Anita Graser vom Austrian Institute of Technologie, Wien und UNIGIS, Salzburg geladen. Uwe Schulze ist insbesondere auch für Lehramtsstudierende eine echte Empfehlung. Er ist Experte im Bereich Teaching and Learning with GIS und wird bei seiner Keynote zu „Geospatial Technology and Education – Facing the Digital Condition“ darstellen, warum kreative, kontextbasierte Lernumgebungen im Zeitalter der Digitalisierung für Schüler*innen geschaffen werden müssen, um sie so im Sinne der allgemeinen Bildungsziele unterrichten zu können (Stichwort: Empowerment).
Anita Graser’s Vortrag zu „Urban Data Science – More Than a Buzzword?“ lege ich all jenen nahe, die sich im Bereich Forschung weiterbilden wollen. Sie wird eine kritische Ansicht zu den Themen Terminologie und Methode führen, welche den Sinn und Zweck der Forschung unterstützen und nicht nur deshalb Einsatz finden sollen, weil sie „trenden“. Partizipation in der Gesellschaft und kritisch-reflektiertes Arbeiten sollen uns allen wichtig sein im Studium, weshalb auch die GI_Forum Keynotes bestimmt viele Anreize bereithalten werden.
Die ISDE: Internationale Symposium on Digital Earth
Die ISDE, das 12. Internationale Symposium on Digital Earth, wird dieses Jahr vom IFFB Geoinformatik Z_GIS ausgerichtet, eine Besonderheit, die die diesjährige GI_Week umso spannender macht. Die ISDE findet im Abstand von zwei Jahren jedes Mal in einem anderen Land statt – und dieses Jahr hier, bei uns in Salzburg! Die Inhalte der ISDE drehen sich vor allem um die Themen Sustainable Development Goals, Nachhaltigkeit und Zukunft. Die Foren, Keynotes, Workshops und Vorträge der ISDE laden dazu Expert*innen aus den Bereichen GeoHumanitarian Action, Data Driven Intelligence, Digitalisation (Digital Twins, Digital Earth), Decision Making Processes und viele mehr. Dabei sind Vertreter*innen von u. a. der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der NASA, oder des Christian Doppler Laboratory (GeoHum) aus Salzburg, welches mit NGOs, darunter insbesondere mit Ärzte ohne Grenzen (MSF) zusammenarbeitet.
Besonders interessant für Studierende ist das Youth Forum: Junge Menschen sind eingeladen, Ideen und Zukunftsvisionen zu diskutieren, sich auszutauschen und Ziele zu formulieren. Das Youth Forum wird online abgehalten und ermöglicht somit auch internationalen Austausch.
Ich war selbst als Studentin schon 3x bei der GI_Week dabei und finde es großartig, an der Universität Salzburg eine derartige Möglichkeit zu haben. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man nicht nur jede Menge neue Namen und Themen kennenlernt, sondern, dass man sich bei den Vorträgen, Keynotes, Workshops ect. einen gewaltigen Schub an Motivation und (Referenz-)Material abholen kann. Egal ob für einzelne Kurse, das Studium per se, oder für die Zukunft in der Arbeitswelt. Es ist quasi Wissenschaft in real life – und das ist, worauf ich mich persönlich nach einem Jahr Routine-Trott am meisten freue: neue Inspiration, neue Gesichter und neue Anreize für meine Ausbildung. Und wie bereits erwähnt, es ist nichts prüfungsrelevant.
Vielleicht sieht man sich ja bei der Konferenz. Ich bin jedenfalls dort. Du auch?
Eure Katharina
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Titelbild: H.-Chr. Gruber