Als Italienerin in Salzburg: Teil 1


Sefora sitzt im Mirabellgarten

Hallo, mein Name ist Sefora. Ich bin Italienerin und seit September bin ich hier in Salzburg. In Salzburg zu sein ist ein wahr gewordener Traum für mich und ich möchte euch darum dieses Semester von meiner Zeit in Salzburg berichten. Im Wintersemester war ich noch als Studentin hier, aber vor kurzem habe ich ein Praktikum im International Office der Paris Lodron Universität Salzburg begonnen.

Ich studiere Sprachen und Tourismus, daher liebe ich es, zu reisen und Menschen aus aller Welt zu treffen. Als ich in Salzburg angekommen bin, im September, habe ich gedacht: „Die Corona-Situation hat sich endlich verbessert. Ich freue mich darauf, das Beste aus diesem Semester zu machen!“ Die ersten Wochen hier waren unglaublich: alles war geöffnet und noch wichtiger…die Kurse an der Uni waren in Präsenz! Ein Traum! Leider hat sich all das schnell geändert.

Corona in Italien und mein Start in Salzburg

Ich habe sehr schlecht die Situation in Corona in Italien durchlebt und endlich hatte ich die Hoffnung, dass alles besser gehen kann. Ich vermisste das normale Leben: neue Leute treffen, reisen, Spaß haben und warum nicht, etwas Leckeres in einem Restaurant essen. Am meisten, habe ich die Universität vermisst. Der Online-Unterricht war immer sehr gut organisiert und gemacht, aber es ist nicht dasselbe Leben. Ich vermisste in die Uni gehen, einen Kaffee mit meinen Freunden trinken, warten in der Klasse auf den/die Professor*innen, die oft spät kommt (zu mindestens in Italien). Online-Unterricht ist mehr „langweilig“, jeden Tag die gleiche Routine: aufwachen, frühstücken, abwaschen, zum Unterricht anmelden, essen, noch Unterricht, wieder essen und gute Nacht! Morgen wird dasselbe sein! Es war richtig: wir hatten mehr Zeit zu lernen, lesen, recherchieren… aber es ist schwer um produktiv zu sein, wenn unser Leben nicht interessant und uninspiriert ist!

Meine Highlights im Herbst: Live-Konzert und Unipark-Dachterrasse

Trotzdem habe ich in Salzburg den Lebenswillen und Tatendrang, die ich ein wenig verloren hatte, wiederentdeckt. Verstehst du was ich meine? Als ich in Salzburg angekommen bin, hatte ich dieses Gefühl, dass, ich könnte alles machen und ich wollte gerne in dieser wunderbaren Stadt leben. Und so war es auch eine Zeit lang.

In den ersten Wochen hier habe ich viele Leute kennengelernt, bin endlich in ein paar Bars und Clubs gegangen und ich konnte sogar einen Abend mit Live-Musik erleben. Das war eines der Dinge, die ich am meisten vermisst habe während des harten Lockdowns in Italien. Ich erinnere mich an einen Abend, der schwer zu vergessen ist…Ich war in Jazzit (den ich zu 100% empfehle!) um ein Konzert zu besuchen. Es war wunderbar, unglaublich!

Ein anderer Moment an den ich mich sehr gerne erinnere, war die Pause im Deutsch Intensiv-Kurs. Jeden Tag gingen wir zur Kaffeemaschine (ich hatte immer Chococino) und es war toll, miteinander reden zu können. Kaffeetrinken auf der Terrasse des UniParks ist ein absolutes Muss. Eine wunderbare Aussicht!

Unipark-Dachterrasse

Aber leider Ende Oktober war alles noch einmal geschlossen. Lockdown, again! Es ist nicht einfach einen Lockdown in einer neueren Stadt zu erleben. Ich hatte Angst mich allein zu fühlen, fern von zu Hause…

Warum ich in Salzburg geblieben bin, trotz Corona

Ich verstand, dass, Corona Zeit oder nicht, dies eine einzigartige Gelegenheit für mich war. Vor allem eine Chance, mein Deutsch zu verbessern. So schwer es auch sein kann, allein zu leben, ich wollte unabhängig sein, deshalb war es für mich das Richtige, hier zu bleiben. Die Stadt Salzburg ist wunderbar und ich habe noch so viele Dinge zu entdecken.

Ich habe auch das Glück, mit einem tollen Mädchen zusammenzuwohnen, das in kurzer Zeit zu einer guten Freundin geworden ist. Und so schien diese Corona-Zeit weniger schwierig zu sein: Wir machten viele Spaziergänge, besuchten gemeinsam die Stadt, veranstalteten „Partys“ (zu zweit) in der Wohnung, kochten viele italienische Speisen und vieles mehr.

Ich habe gelernt, Salzburg ohne „ein normales Leben“ zu lieben. Zum Glück hat die Stadt eine große Anzahl von Grünflächen zu bieten. Ich war immer in Hellbrunn, das ich jetzt als mein zweites „Haus“ betrachtet.

Hellbrunn

Hier ist ein Bild von einem meiner Lieblingsorte in Hellbrunn und Salzburg im Allgemeinen. Ich glaube, ich habe den Sonnenuntergang von hier aus schon mindestens tausendmal gesehen, und jedes Mal bin ich sprachlos.

Schon bald habe ich den Gedanken gefasst, auch während des Sommersemesters hier in Salzburg zu bleiben, weil ich die Stadt und meine Freunde mehr erleben wollte, in der Hoffnung, dass sich die Situation mit Corona verbessern würde. Also habe ich mich für ein Praktikum in der Abteilung für Internationale Beziehungen beworben, und… hier bin ich! Ich glaube, dass mich diese Erfahrung sehr bereichern kann, sowohl in beruflicher als auch in persönlicher Hinsicht. Ich freue mich darauf, das Beste aus dieser Erfahrung zu machen.

Mit meinen Blogartikeln möchte ich euch an meinem Alltag teilhaben lassen und gemeinsam mit euch Salzburg von seiner schönsten Seite erleben! Ihr dürft also gespannt bleiben!

Eure Sefora

Photo-Credits: Redakteurin