Innovative Rolle: ThermaRoll-Erfinder Lukas Schwaiger im Gespräch


Lukas Schwaiger mit ThermaRoll

Beim TV-Format „2 Minuten 2 Millionen“ konnte der Salzburger Sportwissenschaftsstudent Lukas Schwaiger im Mai 4 von 5 Investoren überzeugen, in seine Erfindung der ThermaRoll zu investieren. Ein Riesenerfolg. Wie der Weg dorthin aussah? Wir haben mit Lukas gesprochen.

ThermaRoll-Erfinder Lukas Schwaiger im Interview

Wie bist du auf die Idee zur ThermaRoll gekommen? Und wann hast du beschlossen, sie als Produkt zu lancieren? Was war der ausschlaggebende Moment?

Auf die Idee bin ich durch meine Aktivität im Sport als Windsurfer und durch mein Studium der Sportwissenschaften gekommen. Aufgrund regelmäßiger Verspannungen im Bereich des Rückens durch kaltes Wasser und Wind habe ich Faszienrollen und Wärmepflaster getrennt voneinander benutzt, um diese zu lockern. Dann hatte ich die Idee, beide Dinge zu einem Produkt zu vereinen.

Am Anfang war gar nicht geplant ein Unternehmen zu gründen. Als ich meine Rolle dann aber einigen Studienkolleg*innen und Sportler*innen zum Testen gab, waren Resonanz und Interesse an der Rolle so groß, dass ich begann, diese weiter zu optimieren. Einen ausschlaggebenden Moment zur Gründung gab es nicht, das entwickelte sich alles Schritt für Schritt.

Bei Produktentwicklung und Gründung des Start-Ups hast du Unterstützung vom PLUS Career Startup Center und von Startup Salzburg bekommen. Wie kann man sich die Zusammenarbeit vorstellen?

Gecoacht wurde ich von Karin Raab-Oertel vom Career Center und von Personen vom Startup Salzburg. Diese Coachings und Ansprechpersonen waren sehr wichtig für mich. Denn man hat jederzeit die Möglichkeit mit jemanden über seine aktuelle Situation, die Idee oder die weitere strategische Planung zu sprechen. Wenn man beginnt, ein Produkt zu entwickeln und noch nie gegründet hat, wird man außerdem mit Dingen konfrontiert, mit denen man noch nie zu tun hatte. Da war die Unterstützung und der Zugriff auf das Netzwerk von Startup Salzburg optimal für mich. Bei der Produktentwicklung selbst gab es keine Unterstützung, diese ist rein von mir.

Ein Produkt und Unternehmen entstehen nicht von heute auf morgen. Man benötigt einen langen Atem und auch Geduld, um in manchen Phasen der Entwicklung nicht aufzugeben.

Gab es einen Moment, in dem du alles „hinschmeißen“ wolltest? Wenn ja, wann und wieso?

Natürlich gab es diese Momente, wo ich nicht mehr wusste, wie es weitergeht. Hinschmeißen wollte ich dabei aber nie. Diese scheinbar unüberwindbaren Hürden (z.B. Zertifizierungen, Finanzierung etc.) motivierten mich immer alternative Lösungen dafür zu finden. Ein Produkt und Unternehmen entstehen nicht von heute auf morgen. Man benötigt einen langen Atem und auch Geduld, um in manchen Phasen der Entwicklung nicht aufzugeben. Dabei kommen immer wieder Stolpersteine auf einen zu, mit denen man nicht gerechnet hat.

Was war dein größter „Glücksmoment“ mit der ThermaRoll bisher?

Schwierige Frage… Einer der größten Glücksmomente war es, bereits 2018 meine ersten Prototypen auf der Sportmesse in Salzburg zu präsentieren. Das war mein erster großer Schritt in die Öffentlichkeit und ich war natürlich sehr gespannt, wie mein Produkt ankommen wird. Nach zwei Tagen durfte ich richtig zufrieden zusammen packen und mit rein positivem Feedback nach Hause fahren. Dieses Gefühl war einfach super, da das Feedback zur Rolle von lauter externen Personen kam.

Thermaroll Anwendung

Du hast mit deinem Pitch bei der Start-Up Show „2 Minuten 2 Millionen“ vier Investoren an Land gezogen: Wie bist du zu dem Pitch gekommen, wie war er für dich (Stichwort Nervosität)? Und bist du mit dem Ergebnis zufrieden?

Ich habe mich ganz einfach online beworben. Dann ging alles sehr schnell und innerhalb von ein paar Tagen wusste ich, dass ich bei „2min 2 mio“ pitchen werde. Der Tag war sehr spannend (und auch die Vorbereitung die Tage davor). Natürlich war ich vor dem Auftritt nervös, da die Situation schon sehr außergewöhnlich ist. Interessant war für mich aber, dass ich mich während der Präsentation sehr wohl gefühlt und die Zeit sogar richtig genoßen habe.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. 4 der 5 Investoren zu überzeugen ist schon etwas Besonderes und freut mich sehr. Derzeit arbeite ich speziell mit Frau Schneider und dem Mediashop Team zusammen (Produktentwicklung etc.).

Ich würde allen Studierenden empfehlen, die Services des Startup Salzburg & des PLUS Career Startup Centers zu nutzen. So ergeben sich auch viele neue Kontakte und Möglichkeiten, seine Ideen und Visionen weiter zu entwickeln und richtig umzusetzen.

Möchtest du das Produkt noch weiterentwickeln? Oder hast du vielleicht noch andere Produktideen für Sportler*innen in petto?

Es gibt bereits Ideen, die passend zum ersten Produkt eine super Erweiterung sind. Derzeit liegt der Fokus aber voll und ganz auf der ThermaRoll.

Wo siehst du dein Unternehmen SWAIG und die ThermaRoll in 5-10 Jahren?

Ich sehe es als ein international etabliertes Unternehmen im Fitness & Gesundheitssektor.

Was ist dein Rat an all jene, die eine Idee für ein Produkt haben, aber nicht wissen wo sie ansetzen sollen?

Ich würde ihnen raten, sich einfach zu trauen! Es kann nicht viel passieren und ist sicher eine großartige Erfahrung, wie auch immer es sich entwickeln mag. Dabei würde ich allen Studierenden empfehlen, die Services des  Startup Salzburg & des  PLUS Career Startup Centers zu nutzen. So ergeben sich auch viele neue Kontakte und Möglichkeiten, seine Ideen und Visionen weiter zu entwickeln und richtig umzusetzen.

Dein commUNIty Redaktionsteam
Photo-Credits: Lukas Schwaiger