Studieren mit Kind: Wenn Home-Office auf Kinderbetreuung und Home-Schooling trifft


Frau tragt Baby

Eine Vorlesung online anschauen, an der Seminararbeit schreiben, gemütlich Kaffeetrinken und zwischen drin mal Netflix einschalten: So sieht wohl für die meisten Studierenden aktuell Home-Office aus. Weitaus weniger entspannt ist es, wenn Home-Office und E-Learning auf Home-Schooling trifft. Dann heißt es Zähne zusammenbeißen. Denn Studieren mit Kind war wohl selten so herausfordend. Die Ganztagsaufsicht, inklusive eventueller schulischer Anleitung für größere Kinder plus Haushalt kann einen schnell an die eigenen Grenzen bringen. Wir verraten euch, wie stabilisierende Strukturen und bewusst geschaffene Freiräume dabei helfen können, alles unter einen Hut zu bringen.

Studieren mit Kind ist schon unter normalen Umständen eine echte Herausforderung. In der aktuellen Situation kann es daher noch schneller zum Gefühl der Überforderung kommen. Diese Tipps sollen euch dabei helfen, Ruhe zu bewahren und das Beste aus der ungewohnten Situation zu machen.

Tipp 1: Zusammenhalten und Verständnis aufbauen

Solidarität für Mitmenschen hat die aktuelle Regierung im Krisenmanagement zu ihrem Credo gemacht. Das können sich auch Familien zu Nutzen machen: Alle Mitglieder, auch Kinder, können im Haushalt (jetzt im Besonderen) mithelfen und damit einen Beitrag leisten. Um eine verständnisvolle Basis zu schaffen, ist aber zuerst Aufklärung wichtig: Die Stadt Wien macht es vor und stellt ein bereits international gefragtes  Video für Kinder im Vorschulalter bereit und für die Kleinsten gibt es hier einen super  Tipp zum Händewaschen.

Tipp 2: Stabilisierende Strukturen in den Alltag bringen

Vor nicht allzulanger Zeit war das alltägliche Hamsterrad noch verpönt, jetzt steht der Wunsch nach Normalität für viele hingegen ganz oben auf der Wunschliste. Außergewöhnliche Situationen brauchen eben das Gewöhnliche. Damit ist gerade für Eltern bei Betreuungs- und Arbeitsaufgaben eine Balance nur über Struktur zu bewerkstelligen. Klingt logisch. Aber was tun, wenn der Tag nur 24 Stunden hat? Wie Antworten darauf aussehen können, lest ihr in diesem  Erfahrungsblog.

Kind greift zu Laptop

Tipp 3: Alles der Reihe nach erledigen

Irgendwie fühlt sich alles unorganisiert an? Dann könnte eine Planungsapp helfen, denn auch von diesen gibt es sehr viele hilfreiche wie dieser  Testvergleich zeigt. Wichtig ist aber vor allem eines: To Dos ausmisten und Prioritäten klären. Was kann sinnvollerweise parallel passieren? Wo müssen Zeiten eingehalten werden? Eine Lösung: Haushaltsaufgaben und Home-Schooling können manchmal ganz gut miteinander kombiniert werden. Seminararbeit schreiben im Home-Office und gleichzeitig Schulaufgaben koordinieren erfordert da schon wesentlich mehr Konzentration. Alles in allem: Das Märchen vom Multitasking geht meistens nicht auf. Effizienz durch Gleichzeitigkeit erhalten wir also nur bei Dingen, die unsere Aufmerksamkeit nicht allzu stark belasten. Ja, das heißt also lange Tage und mitunter auch: Mut zur Lücke.

Tipp 4: Freiräume schaffen – für alle

Manche Dinge müssen erledigt werden. Da braucht es dann pädagogisch wertvolle Beschäftigungsprojekte für den Nachwuchs – bestenfalls Dinge, welche die Kinder fesseln und Konzentrationsoasen für Erwachsene zulassen. Glücklicherweise gibt es  Schulfernsehen, YouTube Erklär-Videos oder Songs ( Beispiel 1,  Beispiel 2) sowie auch  Spiele,  Podcasts oder  DIY-Seiten mit Geschenk- und Brief-Ideen für die schon sehnlich vermissten Großeltern. Viele Schulen bieten außerdem in Whatsapp-Gruppen Vernetzung zu Klassenkolleg*innen an.

Tipp 5: Für Pausenlichtblicke sorgen

Sich Belohnungen zu gönnen, hilft allen: Erwachsene wie Kinder können so ihre Etappenerfolge feiern. Wie wäre es etwa mit Gemeinschaftsaktionen,  selbstgebastelten Spielen, einem schönen Film für die ganze Familie, Skype (Whatsapp) mit Großeltern? Oder nur für sich eine Lieblingsspeise, Verwöhnprogramm mit Buch oder Heimwellness am Abend? Zu utopisch? Ja, manches muss wohl doch noch etwas länger warten … und wenn die Hilflosigkeit doch mal sehr groß wird, gibt es  hier einen Buchtipp, der sich auf alle Betreuungsverantwortlichen übertragen lässt.

Arbeiten und Studieren mit Kind ist besonders jetzt alles andere als leicht. Wir hoffen diese Tipps helfen euch dabei die Zeit im Home-Office mit euren Kids hin und wieder auch angenehm zu erleben.

Euer commUNIty Redaktionsteam

Photo-Credits:
Titelbild:  Dakota Corbin on  Unsplash
Bild Kind am Laptop:  Charles Deluvio on  Unsplash