3-Schritte-Anleitung für deine Anmeldung zu ERASMUS+
Ein Studium umfasst mehr als Vorlesungen, Semesterticket und Prüfungspass. Vielmehr geht es darum, neue Wege zu bestreiten, selbstständig zu handeln und Neues auszuprobieren. Dies bedeutet meist, dass du deine Komfortzone verlässt – und das ist auch gut so. Am deutlichsten wird das mit einem Auslandsaufenthalt. Du lernst neue Menschen kennen, erkundest eine bisher unbekannte Kultur und sammelst jede Menge Erfahrungen. ERASMUS+ bietet dir dahingehend nicht nur Unterstützung, sondern auch eine Vielzahl an Wahlorten. Was es für dein Auslandserlebnis zuvor braucht, erfährst du in diesem Artikel.
ERASMUS+ macht es dir möglich, sowohl an einer Erasmus-Partneruniversität der Universität Salzburg für 1-2 Semester zu studieren, als auch erste Berufserfahrungen im Ausland zu sammeln. Einfach auf einen Online-Button zu drücken reicht dabei jedoch nicht aus, um dein Auslandssemester zu starten. Es muss schon etwas mehr sein. Was genau du tun musst, damit dein Studienaufenthalt im Ausland mit ERASMUS+ gelingt, erklärt dir die nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung. Achtung! – Notizen machen erwünscht.
Die „Hard Facts” zu ERASMUS+
Nicht jede*r kann sich einfach so bei ERASMUS+ bewerben. Aber so viel wusstest du vermutlich bereits. Doch, um es nochmal klarzustellen, folgen hier nun die zwei Bewerbungsvoraussetzungen, die du erfüllen solltest, bevor du dir überhaupt um die eigentlichen Anmeldeschritte Gedanken machst:
- Du musst als ordentliche*r Studierende*r der Universität Salzburg eingeschrieben sein.
- Beim Antritt des Erasmus-Studienaufenthaltes musst du mindestens zwei Semester der relevanten Studienrichtung an der Universität Salzburg studiert haben.
Was die Dauer deines Auslandsaufenthalts betrifft, so ist dieser im Rahmen von ERASMUS+ in jedem Level (Bachelor, Master, Doktorat) bis maximal 12 Monate möglich. Aufenthaltstypus (hier: Studienaufenthalt) und Anzahl der Mobilitäten nehmen darauf keinen Einfluss. Weitere nützliche Informationen erhältst du außerdem am ERASMUS+ Tag, der auch dieses Jahr wieder stattfindet. Mehr dazu erfährst du weiter unten.
Bewerbung für „Outgoings“ im Erasmus-Programm in nur 3 Schritten
So, jetzt geht’s ans Eingemachte! Du willst wissen, was es für deine erfolgreiche Anmeldung zum Programm ERASMUS+ alles braucht. Nichts leichter als das:
- Interne Bewerbung an der Universität Salzburg: Hast du dich erst für eine Partneruniversität und damit für einen Wahlort entschieden, übermittelst du deinen Entschluss der bzw. dem zuständigen akademischen ERASMUS-Koordinator*in an deinem Fachbereich (lt. Liste der Erasmus-Studienplätze).
- Bewerbung an der Gastuniversität: Im zweiten Schritt solltest du dich mit den Bewerbungsformularen der jeweiligen Partneruniversität vertraut machen. Diese wollen nämlich ebenfalls fristgerecht ausgefüllt werden. Die nötigen Informationen dafür sowie die Formulare selbst findest du auf der Homepage der von dir gewählten Partneruniversität. Im Falle von Unklarheiten informierst du dich auch hierzu bei deiner bzw. deinem zuständigen Koordinator*in.
- Bewerbung um den Erasmus-Status und das Stipendium: Fast geschafft! Du musst dich nun nur mehr für das Erasmus-Stipendium und für den Erasmus-Status im Büro für Internationale Beziehungen anmelden. Die dafür nötigen Formulare befinden sich auf der Homepage der Universität Salzburg. Achtung! – du musst den Antrag (Bewerbungsformular und Learning Agreement) fristgerecht abgeben (bis 15. Juni für Aufenthalte im darauffolgenden Wintersemester bzw. für das gesamte Studienjahr und bis 15. November für Aufenthalte im Sommersemester). Zudem musst du ausreichend ECTS-Punkte vorweisen können, die dir nach dem Aufenthalt an der PLUS angerechnet werden (Minimalerfordernis: Anerkennung von 3 ECTS für jeden Monat deines Auslandsstudiums; für das Vermeiden einer Studienverzögerung besser 30 ECTS/Semester erbringen).
Learning Agreement
Falls du dich fragst, was es mit dem Learning Agreement auf sich hat, ist das schnell erklärt. Dabei handelt es sich um einen essentiellen Teil der Bewerbungsunterlagen, welcher eine Vereinbarung zwischen Heimat-und Gastuniversität darstellt. Damit wird dir nämlich dein Kursbesuch und die dafür gedachte Anrechnung garantiert. Du stellst dir in der Regel dein Kursprogramm an der Partneruniversität zusammen und gehst anschließend damit zur bzw. zum Curricularkommissionsvorsitzenden deiner Studienrichtung, um sicherzustellen, dass die Kurse an der Universität Salzburg anrechenbar sind.
Letzte Punkte bevor das Abenteuer beginnt
Nun ist es fast geschafft, doch ein paar Punkte sollten noch beachtet werden. Denn seien wir mal ehrlich: lieber etwas besser vorbereitet sein, als vor Ort die große Krise bekommen.
„Ob ich die dortige Sprache spreche?“
Vielleicht stellt sich dir ja früher oder später die Frage, wie es denn um deine Sprachkenntnisse betreffend des von dir gewählten Landes steht. Hier kannst du dich bereits vorab bei deiner bzw. deinem Koordinator*in informieren. Eines jedoch vorweg: Im neuen ERASMUS+ Programm ist ein Online Language Assessment Test verpflichtend. Die Europäische Kommission stellt dir für deine Sprachvorbereitung Sprachkurse in insgesamt 22 verschiedenen Sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch, Portugiesisch, Tschechisch, Bulgarisch, Dänisch, Estnisch, Finnisch, Griechisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Polnisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch und Ungarisch) bereit.
Stipendienleistung
Beim Erasmusstipendium handelt es sich nicht um ein Vollstipendium, das musst du dir bewusstmachen. Stattdessen dient es als Zuschuss zu den erhöhten Lebenshaltungskosten im Ausland. Beziehst du ein Stipendium, solltest du dich zusätzlich an die Studienbeihilfenbehörde für die Aufstockung zum Auslandsstudium (siehe dazu stipendium.at) wenden. Die Stipendienhöhe variiert je nach Gastland zwischen €360 und €460 (Stand Juni 2019). Informationen zu Fördersätzen für Studierende und Hochschulangehörige findest du hier.
Registrierung und ggf. Studienbeitragsbefreiung
Da Geld meist eine nicht unwesentliche Rolle spielt, solltest du deinen Studienbeitragsstatus im Auge behalten. Nach der Bewerbungsfrist werden deine Daten an die OeAD Nationalagentur Erasmus+ Bildung weitergeleitet. Anschließend erhältst du einen Registrierungscode für die Erasmus-Datenbank STUDENTSonline, wo du deine fehlenden Daten (u.a. deine Bankverbindung) ergänzt. Für die Datenbank und die Auszahlung des Stipendienbetrages ist das OeAD Erasmus-Referat Salzburg zuständig. Bevor es losgeht, kontrollierst du idealerweise nochmals deinen Studiengebührenstatus in PLUSonline. Der ÖH-Beitrag ist nämlich unbedingt einzubezahlen! Nur so kannst du in deinem Studienplan bleiben. Zahlst du nicht ein, ist eine Exmatrikulation die Folge.
Versicherung
Klar, man will nichts heraufbeschwören. Doch sollte dennoch mal etwas schiefgehen, du dich verletzen oder dir etwas gestohlen werden, empfiehlt es sich, versichert zu sein. Das ändert sich auch hinsichtlich eines Auslandsaufenthalts nicht. Durch das Einzahlen des ÖH-Beitrages bist du im Ausland unfall- und haftpflichtversichert. Was die Krankenversicherung betrifft, gilt meistens die E-Card im EU-Bereich. Darüber hinaus empfiehlt sich in bestimmten Fällen eine zusätzliche private Krankenversicherung.
Infopoints & Kontaktadressen
Für alle, die nun bereits die Ferne ruft, dürften abschließend folgende Kontakt- und Beratungsstellen von Interesse sein:
- Büro für Internationale Beziehungen
Sigmund-Haffner-Gasse 18 (2. Stock), 5020 Salzburg
Kontakt: - Erasmus Referat des OeAD Salzburg
Kaigasse 28, 5020 Salzburg
Kontakt: - Stipendienstelle Salzburg
Paris-Lodron-Straße 2, 5020 Salzburg
Kontakt:
Wenn du noch mehr Eindrücke rund um das Erasmus-Programm möchtest, wirst du hier am commUNIty-Blog sicher fündig. Dich hat beispielsweise Istanbul schon immer fasziniert? Dann ist die Beitragsreihe (Teil 1, 2, 3, 4, 5 & 6) von commUNIty-Redakteurin Ina genau das Richtige für dich. Wenn du es hingegen etwas kälter willst, solltest du dir die Artikel von commUNIty-Redakteurin Marlene über ihre Zeit in Island (Teil 1, 2, 3, 4 & 5) durchsehen.
Euer commUNIty-Redaktionsteam
Photo-Credits:
Titelbild: Julia Hoffmann
Gruppenbild: Christian Hetzenauer
Polaroidbild: Anna Bacher