Studium abgeschlossen – Was nun?


Büro pixelart

Jeder neue Lebensabschnitt benötigt für einen guten Start ein bisschen Planung oder zumindest eine gedankliche Auseinandersetzung. Ebenso machst auch du dir (hoffentlich) einige Gedanken über dein Leben nach dem Studium. Spätestens, wenn du dich in den letzten Semestern deines Studiums befindest, beginnst du dir Fragen darüber zu stellen, wie du nach deinem Abschluss in die Berufswelt einsteigst. Wie läuft ein Bewerbungsgespräch ab und was muss ich beim Schreiben meines Lebenslaufs beachten? Welche Jobmöglichkeiten gibt es für mich und vor allem welche Arbeit passt zu mir? Das sind alles Fragen, bei denen dir das Career Center der Universität Salzburg helfen kann, sie zu beantworten!

So hat das Career Center auch Julia Wegmayr, Absolventin des Studiums für Kommunikationswissenschaft, geholfen, ihren beruflichen Weg neu zu finden. Heute ist Julia Wegmayr Projektmanagerin bei der Digitalagentur  pixelart. In einem exklusiven Interview berichtete mir die junge Absolventin der Universität Salzburg über ihre persönlichen Erfahrungen, was Studium, Berufseinstieg und -alltag betrifft.

Beratung durch das Career & Startup Center

Alle Studierenden, die eine Beratung durch das Career & Startup Center in Anspruch nehmen, stehen vor der gleichen Herausforderung: fehlende Klarheit für konkrete Schritte in Richtung Berufseinstieg. Das Team des Career Centers moderiert einen Prozess, in dem Studierende als Expert*innen ihre Stärken wertebasiert erarbeiten und durch Techniken wie „Storytelling & Pitches“ verankern. Im Profilbildungsprozess füllt das Team des Career Centers gemeinsam mit den Studierenden, ausgehend vom Studienfach, die fehlenden Tortenstücke des persönlichen Profils auf. Der Beratungsprozess ermöglicht den Studierenden eine fokussierte Wahl ihrer nächsten Schritte für die berufliche Laufbahn und bringt sie aktiv in einen Bewerbungsprozess.

Die 4 zentralen Punkte bei der Beratung durch das Career Centers sind:

  1. Möglich ist, was du dir zutraust.
  2. Beschränke dich nicht auf dein Fach.
  3. Was du selbst nicht spürst, kannst du auch nicht transportieren.
  4. Gib dich mit nicht weniger zufrieden, als mit dem, was zu dir passt.

Dafür müssen die Studierenden durch einen Reflexionsprozess gehen und für sich essentielle Fragen klären:

  • Wer bin ich?
  • Was kann ich?
  • Was ist mir wichtig?
  • Was interessiert und begeistert mich?
  • In welchem Umfeld kann ich mein Potential am besten ausspielen?

Eine solche Beratung hat Julia Wegmayr vor einiger Zeit in Anspruch genommen. Seit ihrer Bewerbung damals arbeitet sie als Projektmanagerin bei der Digitalagentur pixelart. Die Agentur befindet sich in Bergheim und umfasst noch 70 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Pixelart gestaltet Digital-, Onlinemarketing- und Social-Media-Strategien, Verkaufs-Apps, Webseiten und ähnliches. Dieses Jahr wurde das Unternehmen wieder zu einem der  besten Arbeitgeber Österreichs 2019 (Kategorie 59 bis 99 Mitarbeitende) gekürt.

Julia Wegmayr

Studienabschluss und Career Center: Gegen Ende des Studiums machen sich Studierende vermehrt Gedanken über den Berufseinstieg. Hattest du bereits konkrete Vorstellungen als du zum Career Center gegangen bist? In welcher Weise hat dich das Career Center beraten?

Direkt nach meinem Studienabschluss in Kommunikationswissenschaft arbeitete ich in der Eventgastronomie. Jedoch wollte ich mich nach ein paar Jahren umorientieren und mein Studium besser in meinem Job integrieren. Als ich zum Career Center ging, hatte ich keinen genauen Plan, geschweige denn eine Idee. Ich wusste nur, dass ich mich verändern wollte. Zusammen sortierten wir dann alle meine bisher gemachten Jobs und Qualifikationen und untersuchten diese auf Gemeinsamkeiten.

Mein Problem war, dass ich anfangs etwas orientierungslos war, wie mein KoWi-Studium, die Arbeit in der Eventgastronomie, mein Master in Webdesign sowie meine ehrenamtliche Tätigkeit bei der ÖH zusammenpassten. Das Career Center half mir dabei, Gemeinsamkeiten zu erkennen und Zusammenhänge aufzuzeigen. Bei mir waren das beispielsweise die Fähigkeit Dinge zu organisieren oder mit anderen Menschen gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Am Ende kristallisierten sich dann für mich einige Stärken und Punkte heraus, die mir bei einer Arbeit wichtig waren.

Danach unterstützte mich das Career Center dabei, Wege zu finden, wie ich diese Stärken richtig präsentieren und mich beim Bewerbungsgespräch „gut verkaufen“ kann. Zudem unterhielten wir uns über potentielle Arbeitgeber*innen, die ich recherchiert hatte, und diskutierten, ob diese zu mir, meinen Stärken und Vorstellungen passen würden.

Welche Soft Skills oder Extra-Qualifikationen waren für deinen Berufseinstieg im Projektmanagement von Bedeutung? Wie hat dich das Career Center darauf vorbereitet?

Für meinen Berufseinstieg bei pixelart waren vor allem meine Organisationserfahrung und die Fähigkeit, mit Personen reden/arbeiten zu können von Vorteil (Kundenkontakt, Teamfähigkeit). Aber auch meine Erfahrungen im Umgang mit stressigen Situationen, Deadlines und den unterschiedlichen Arbeitsauslastungen haben mir geholfen.

Vom Career Center gab es eher eine Vorbereitung in Richtung einer guten Selbstpräsentation, wie etwa den „roten Faden“ im Bewerbungsgespräch zu behalten. Dort konnte ich Bewerbungsgesprächssituationen üben und mich so auf klassische Fragen solcher Gespräche vorbereiten.

KoWi-Studium an der Universität Salzburg: Wie relevant waren die Lerninhalte aus deinem Studium für deinen Berufseinstieg bei pixelart? Welches Wissen kannst du in deinem Beruf gut anwenden?

Der Bereich der Kommunikation hat sich in den letzten Jahren radikal verändert. Als ich Kommunikationswissenschaft studierte, stand die Online-Kommunikation noch nicht so stark im Fokus, wie sie es heute tut. Trotzdem möchte ich mein Studium an der Universität nicht missen. Im Universitätsstudium lernt man neben einem breiten, theoretischen Fundament eine gewisse selbstständige Arbeitsweise. Der Umgang mit verschiedenen Menschen (Professor*innen, Studierende), Eigenverantwortung, Selbstorganisation und Planungsfähigkeit sind ebenfalls wichtige Lernfaktoren. Ich denke, dass hier auch ein zentraler Unterschied zu Studien an Fachhochschulen vorliegt.

Als Projektmanagerin fällt es nicht in meinen Aufgabenbereich „Content“, also Texte für die Webseiten, zu schreiben. Auch für die tatsächliche Programmierung gibt es Spezialist*innen, ich kann nur ein paar Basics in der Programmierung. Solches Basiswissen kann man sich auch recht gut selbst aneignen. Ich würde sagen, dass es sogar von Vorteil ist, wenn man keine Programmierexpertin bzw. kein -experte ist. Denn so kann man neuen Kund*innen schließlich in einfachen Worten erklären, wie der Stand der Dinge ist. Die wichtigen Informationen herunterzubrechen und zu kommunizieren, das steht bei mir auf dem Tagesprogramm.

Arbeitsalltag: Wie sieht dein Alltag aus? Was macht deine Arbeit als Projektmanagerin spannend?

Einen klassischen Arbeitsalltag gibt es als Projektmanagerin bei pixelart nicht. Mein Tag richtet sich danach, in welcher Phase die Projekte sich im Moment befinden. Die Phasen laufen jedoch pro Projekt ähnlich ab.

pixelart Studio Schrift

Die erste Phase ist die Konzeption. Darin werden die Anforderungen und der Inhalt des Projekts nach dem Wunsch der Kundin bzw. des Kunden festgelegt. Danach kommt die Designphase, in welcher die Darstellung ausgearbeitet wird. In der nächsten Phase werden Konzept und Design technisch umgesetzt und programmiert. Im Verlauf der letzten Phase testet man schließlich die Webseite bzw. das Projekt. Es werden alle Funktionen überprüft und noch die letzten Änderungswünsche der Kundin bzw. des Kunden eingebaut. Nach jeder Phase gibt es zudem eine Feedbackphase mit der Kundin bzw. dem Kunden. Wenn die Webseite alle Tests besteht, geht sie live“.

Besprechungsraum pixelart

Besonders spannend finde ich bei meiner Arbeit als Projektmanagerin, dass ich einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche und Teams bekomme. Das Designteam arbeitet komplett anders als das Programmierungsteam. Aber auch der Einblick in die Unternehmen der Kund*innen und deren Produkte ist sehr interessant. Dieser Abwechslungsreichtum ist es, der die Arbeit für mich spannend macht.

Für Interessierte:  Videobeitrag über pixelart bei den Salzburger Nachrichten

Tipps an Studierende: Was würdest du Studierenden raten, die in dieser Branche arbeiten möchten? Gab es gravierende Differenzen zwischen deiner Vorstellung vom Job und der Realität bzw. gibt es etwas was du gerne vorher gewusst hättest?

Ich würde allen empfehlen, in dieser Branche ein Praktikum von mindestens sechs Monaten zu absolvieren. Drei Monate sind zu kurz, da man in dieser Zeit noch von den vielen Eindrücken überhäuft wird. Bevor man richtig eingearbeitet ist, ist das Praktikum auch schon wieder vorbei. Als ich bei pixelart anfing, war ich anfangs auch etwas überfordert von all den neuen Eindrücken. Mein Tipp ist: Nicht frühzeitig aufgeben und sich die Zeit nehmen, die man braucht! Man sollte offen für Neues sein, Interesse zeigen und Trends verfolgen, egal ob man im Bereich Marketing, Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder in der Programmierung tätig ist.

Agentur pixelart

Meine Vorstellungen über die Arbeit als Projektmanagerin haben sich eigentlich mit der Realität gut gedeckt. Allerdings hätte ich nicht erwartet, dass die Kund*innen so unterschiedliche Bedürfnisse haben und eine derart spezifische Kommunikation benötigen. Das ist vor allem erkennbar, wenn man den Wissensstand verschiedener Kund*innen vergleicht. Einige sind in der digitalen Welt quasi zu Hause. Andere wiederum betreten „digitales Neuland“ und benötigen daher eine wesentlich intensivere Betreuung. Eine große Herausforderung ist es auch, die Ressourcen zu planen um alle Wünsche abzudecken – denn Zeit ist in jedem Projekt ein wertvolles und oft begrenztes Gut.

Bist du orientierungslos, was du nach dem Studium arbeiten willst? Unsicher über deine Stärken und darüber, welcher Job zu dir passt? Oder hast du vielleicht Lust auf ein  Praktikum bei pixelart bekommen? Dann zögere nicht länger und mache dir einen Beratungstermin mit dem Career & Startup Center aus! Versuche zudem, bereits während deines Studiums organisiert und strukturiert zu arbeiten. So ist es dir möglich, dich auf wesentliche Dinge wie deinen Berufseinstieg zu konzentrieren.

Tipp: Vergiss nicht nach deinem (halbjährigen) Praktikum deine Arbeitnehmerveranlagung zu machen – vielleicht schaut ja eine Steuergutschrift für dich dabei heraus!

Eure Fabia

 

 

 

Photo-Credits (pixelart):  Brilliant Communications